Ich liebe es zu reisen – echt, es gibt kaum etwas Besseres! Kaum ergibt sich eine Gelegenheit, bin ich schon unterwegs. Ob mit meinem Mann, mit den Kids, mit nur einem Kind oder - mit meinen zwei Mädels, den Juhus.
Angefangen hat alles mit kurzen Abenteuern. Die ersten Trips führten uns nach Kopenhagen und Prag, und das von Samstag bis Sonntag. Eine ganze Nacht! Mit dem ersten Flieger hin und dem letzten zurück – oder sehr früh mit dem Auto los und so spät wie möglich wieder heim. Mit der Zeit wurden aus einer Nacht zwei, und inzwischen, nach zwölf Städten, gönnen wir uns schon drei Nächte.
Nach Prag kamen Stockholm, Rom, Amsterdam, Hamburg, Lissabon, Gmunden (ja, Corona lässt grüßen), Venedig, Barcelona und Berlin. Ab und zu wuchs unsere Truppe auf vier oder fünf Personen an, aber das hat sich nicht bewährt. Jetzt haben wir eine Art Aufnahmestopp beschlossen – besser so! Nur wir drei, und das ist perfekt.
Den Großteil unserer Tagestouren erledigen wir zu Fuß. Dabei gibt es immer etwas zu sehen, und es macht riesigen Spaß, zu plaudern, spontan in Geschäfte reinzuschauen und einfach lustig zu sein. In Amsterdam und Kopenhagen waren wir aber auch viel mit dem Rad unterwegs – wusstest du, dass die in Kopenhagen richtig breite Radspuren haben? Rom und Lissabon haben wir auf Grund der Größe der Städte auf Motorrollern unsicher gemacht. Mittlerweile haben wir da auch ein System: Meine Freundin fährt, während meine Schwester vom Sozius aus zum Ziel navigiert. Das klappt super – die beiden sind ein eingespieltes Team.
Wenn man eine Stadt zu Fuß erkundet und dabei in einer Gruppe aus drei leicht zu begeisternden Frauen unterwegs ist, die alle unterschiedliche Interessen haben – Märkte, Antiquitäten, Mode, leckeres Essen, Infotafeln, Fische (dazu ein anderes Mal mehr) – dann verliert man schon mal den Anschluss an den Trupp. Da wir alle nicht wirklich groß sind, maximal 1,70 Meter, ist das Kopfrecken nach den anderen ziemlich sinnlos. Es kostet wertvolle Zeit, die anderen wiederzufinden, bevor man von der umliegenden Menschenmasse verschluckt wird.
Ich weiß gar nicht mehr, wer damit angefangen hat. Viel Blödsinn machen wir eigentlich immer – ob es darum geht, extra saure Zuckerl zu probieren und uns dabei zu fotografieren, lautstark über berstende Knochen zu diskutieren, einen "Beschickerungstag" einzuführen, die Freundin bei ihrer ersten Pediküre zu erleben, wie sie verzaubert davon ist, oder dass eine von uns (in dem Fall ich) hysterisch schreiend aus einem Coffeeshop in Amsterdam läuft, weil das Regenwasser durch die Decke kommt. Es bleibt immer originell. So haben wir beschlossen, uns in einem Gewusel mit einem lautstarken "Juhuu" wiederzufinden. Und es funktioniert hervorragend!
Zugegeben, wenn jemand neben dir plötzlich "Juhuu" ruft und kurz darauf ein ebensolches Echo von zwei anderen Seiten zurückkommt, gefolgt von lautem Gelächter, dann wirkt das schon etwas seltsam. Die meisten Leute begreifen aber ziemlich schnell, dass dies unser Suchschrei ist, und finden es ebenso amüsant wie wir. Und so kam es, dass unser Dreiergespann nun auch einen Namen hat: Die Juhus.
Wenn du also mal in einer Stadt unterwegs bist und in deiner Nähe jemand "Juhuu" ruft, gefolgt von ein oder zwei Rückrufen, dann könnte es gut sein, dass du einer Juhu begegnet bist. ;)
Wenn du Infos und Ideen bezüglich Städtereisen für uns hast, schreib es mir gerne in die Kommentare. Wir freuen uns immer besonders über Tipps jenseits der Touristen-Hotspots.
PS: 2024 werden die Juhus nicht auf Reisen gehen. Die Freundin ist in Indien und lernt richtig leiwandes Yoga. Ein Wendepunkt in der Geschichte der Juhus. Weil wir dadurch ab 2025 nicht mehr im Herbst, sondern im Frühsommer reisen. Darauf freu ich mich jetzt schon.
Stockholm 2015 | Lissabon 2019 | Barcelona 2022
Comments