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Frühling ist, wenn die Seele wieder bunt denkt. 🪻🌸🌷



Dass der Frühling langsam erwacht, merke ich, wenn die ersten Vögel in unserem Garten wieder einkehren und ihr morgendliches Lied anstimmen. Vogelgesang am Morgen erfüllt meine Seele mit Freude, und besonders gesegnet fühle ich mich, wenn im Frühjahr ein Nachtigallmännchen in der Nacht um eine Partnerin wirbt.


Dann denke ich auch an einen meiner Herzensmenschen...


Meine Freundin Sissi bewohnt ein kleines, charmantes Haus außerhalb von Wien, dort, wo Fuchs und Hase sich gute Nacht sagen. Dieses Häuschen hat so viele bunte und einzigartige Facetten wie die Besitzerin selbst und beide sind mir im Laufe der Jahre ans Herz gewachsen.

Ihr Zuhause und die Sissi haben alles, was der moderne Haushalt von heute nicht mehr hergibt: einen Holzofen in der Küche, auf dem, während er die Stube mit wohliger Wärme füllt, stets irgendwelche Früchte vor sich hin trocknen. Keinen Fernseher und schlechten bis gar keinen Handyempfang, wodurch man an einem kreativen Wochenende bei ihr so richtig entschleunigen und abschalten kann - oder muss. 🤭 Ich weiß diesen "alten" Luxus sehr zu schätzen.

Ein Festnetztelefon mit Wählscheibe, ein Relikt aus meiner Kindheit, der Ära von Viertel- und Halbleitungen, hat sie auch. Und ein Handy, eines mit Tasten und mit dem einzigen Netz, das man dort nahe dem Wald empfängt.


Zu dem Haus gehört auch eine knarrende Holztreppe, die so steil ist, dass ich dort nie nach einer durchzechten Nacht nach oben steigen möchte, aber die in ein so gemütliches Schlafkämmerchen führt, dass es sich wie nach Hause kommen anfühlt und wo Sissi am Sonntag, wenn ich mit Freundinnen zu Besuch bin, meist erst nach neun Uhr morgens den Kopf zwischen dem Türspalt durchsteckt und uns sanft aufweckt. So gut schläft es sich dort.

Was ich jedoch am allerliebsten mag, ist der Blick aus Sissis Esszimmerfenster, vor dem ein Bäumchen mit einer Vogelfutterstation steht. Stundenlang will ich dort sitzen und den vielen farbenprächtigen Tierchen beim Schmausen zuschauen. Blau-, Kohl-, Sumpfmeisen, Buntspechte, Buchfinken flattern, zwitschern und schnabulieren da herum und wenn einmal ein unbekannter Vogel zu Gast ist, hat die Sissi ein Buch, in dem man nachschlagen kann. Da steht auch drinnen, dass die Kohlmeise eher "zi tuhi" singt, während die Sumpfmeise an ihrem "pitsä-dä-dä-dät" zu erkennen ist.


Diese Versorgungsstation ist so bunt, voller Leben und Energie und erfüllt mich jedes Mal aufs Neue mit Staunen über die Schöpfung, Freude und Wärme. Manchmal schleiche ich mich neben den Baum und versuche, mich nicht zu bewegen, in der Hoffnung, dass ein Vogerl sich auf mich setzt und wir Freunde werden. 🤭 Aber was soll ich sagen, ich bin ein schlechter Baum und die Vögel sind nicht deppert.


Frühling ist, wenn die Seele wieder bunt denkt. Und bei mir ist das beginnende Zwitschern der erste Pinselstrich.

Mit 🤎,

Yvonne


Erzähl mir in den Kommentaren, was deine Seele bunt denken lässt! ☺️





 
 
 

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